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PRESSEMELDUNG: Freibadsaison after Corona und Energiekriese 2023

Der Sommer 2023 war – kurz zusammengefasst – eine ziemliche Achterbahnfahrt mit extremen Temperaturschwankungen. Dies spiegelte sich dann natürlich auch in unbeständigen Besucherzahlen wieder. Die meisten Besucher kamen im Juni und im August.

Wir erinnern uns noch mit Schrecken an den Ausbruch der Covid-19 Pandemie, die aus heutiger Sicht etwas unbeholfenen beschlossenen Maßnahmen der Politik, die Pandemie einzudämmen und den damit für die Bäderbetriebe verbundenen Problemen, die von der Politik praxisfernen beschlossenen Gesetze und Richtlinien umzusetzen.

Nichtsdestotrotz wurden teilweise über Nacht die Maßnahmen von den Bäderbetrieben kurzfristig umgesetzt.

Dann kam mit dem Kriegsausbruch in der Ukraine die große Angst vor einer Energiekrise und die Bäderbetriebe wurden angehalten, Maßnahmen zur Einsparung von Energie vorzunehmen.

Auch dies „Klippe“ haben die Bäderbetreiber ohne Probleme umschifft. Aktuell waren bundesweit in diesem Sommer viele Freibäder vom Fachkräftemangel betroffen. Teilweise wurden Bäder später geöffnet, Öffnungszeiten verkürzt oder Hallenbäder während der Freibadsaison geschlossen, um mit dem bestehenden Personal die Aufsicht und den Badebetrieb sicher zu gestalten.

Wie der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft öffentliche Bäder Baden-Württemberg e.V., Necdet Mantar verkündet, war die Freibadsaison in 2023 ohne Corona- oder energiesparbedingte Einflüsse, nicht so erfolgreich, wie im Vorfeld erhofft.

Eine Besonderheit wurde in 2023 dennoch festgestellt, nämlich dass die Aggressivität und Bereitschaft, das Bäderpersonal verbal oder gar körperlich anzugreifen, höher gewesen ist, als die letzten Jahre zuvor.

Die Mitglieder der ARGE öffentliche Baden-Württemberg, denen die größten kommunalen Bäderbetriebe angehören, konnten sich auch diese Saison über gute Besucherzahlen freuen. So kamen bei den 26 Mitgliedern von Anfang Mai bis Mitte September in Summe über 4,1 Mio Besucher in die Freibäder, was in etwa den des Vorjahres entspricht.

Öffentliche Bäder dienen der „Daseinsvorsorge“ und sind ein Kulturgut, das es zu erhalten gilt. In keinem anderen Bereich treffen Menschen unterschiedlichster Kulturen, verschiedener Herkunft, unterschiedlichen Alters und sozialer Schichten aufeinander, wie es in den Bädern der Fall ist. Der „normale Betrieb“ dieser Einrichtungen beschert den Betreibern wie Städten und Stadtwerken erhebliche Verluste in Millionenhöhe, die ausgeglichen werden müssen. Das ist solange möglich, wie Gewinne und Überschüsse erwirtschaftet werden. Derzeit aber stehen Kommunen wie Stadtwerke vor einem riesigen Berg, der ohne die staatliche Unterstützung nicht zu meistern sein wird und die Existenz, insbesondere der Stadtwerke als lokaler Versorger vor Ort, bedroht.

Hinzu kommt, dass es in sehr vielen Bäderbetrieben einen enormen Sanierungsstau gibt, der auf viele Millionen beziffert wird.

Nun ist eine Politik mit Weitsicht gefordert, um Förderprogramme, die einfach und zügig beantragt werden können, umzusetzen, damit eine Schließung von Bädern, in denen u.a. das Schul- und Vereinsschwimmen, die Schwimmkurse und das öffentliche Schwimmen abgehalten werden, vermieden werden kann.

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Sehr geehrte Redaktion,

für Fragen steht Ihnen der Vorsitzende der ARGE öffentliche Bäder Baden-Württemberg eV, Herr Necdet Mantar, unter der Rufnummer 017 88 88 99 25 gerne zur Verfügung.